Abwasserbeseitigung im Einzugsgebiet

Ende des Berichtsjahres 2023 waren von den annähernd 1.76 Millionen Einwohnern in ARA-Einzugsgebieten des Bodensees rund 1.73 Millionen an eine zentrale Abwasserreinigungsanlage (ARA) angeschlossen. Der Anschlussgrad beträgt somit 98.5 %. Die Jahresabwassermenge aus den insgesamt 211 ARA im Bodensee-Einzugsgebiet betrug im Jahr 2023 rund 286 Mio. m³.

192 Anlagen verfügen über eine Nitrifikation. Auf 126 Anlagen erfolgt eine Denitrifikation. Dies entspricht ca. 89 % der behandelten Jahresabwassermenge. Die deutliche Steigerung zum Vorjahr (Nitrifikation + 11 Anlagen und Denitrifikation + 8 Anlagen) ist hauptsächlich auf Änderungen im Einzugsgebiet des Kantons Graubünden zurückzuführen.

Auf 155 Anlagen findet eine Phosphor-Elimination statt. Insgesamt stiegt die Phosphorfracht von 65,9 auf 73,0 Tonnen. Dies ist auf die im Vergleich zu 2022 (242 Mio. m³) gestiegene Jahresabwassermenge von 286 Mio. m³ zurückzuführen.

36,0 % der Jahresabwassermenge werden auf 17 Anlagen einer weitergehenden Reinigung (z.B. Flockungsfiltration) zugeführt. 11 ARA (Langwiese, Stockacher Aach, Uhldingen, Immenstaad, Friedrichshafen, Eriskirch, Kressbronn, Aachtal, Steinach-Morgental, St. Gallen-Hofen, Altenrhein) sind mit einer Stufe zur Elimination von organischen Spurenstoffen ausgerüstet (Ozonung, Verfahren mit Aktivkohle oder kombiniert Ozonung mit Aktivkohle). Der Anteil des so gereinigten Abwassers beträgt rund 26,7 %. Unter Berücksichtigung der aktuell geplanten Ausbauten wird sich dieser Anteil auf ca. 41 % erhöhen.

Der Eintrag von Phosphor in den Obersee aus den 17 seeanliegenden Abwasserreinigungsanlagen betrug 2023 16,5 Tonnen. Dies entspricht gegenüber dem Vorjahr (2022: 14,5 Tonnen) einer Zunahme um 2,0 Tonnen.

(Quelle: Bericht der Sachverständigen zum Fachbereich Einzugsgebiet, 70. Kommissionstagung)